Grußworte
Ein Einblick in die Leitgedanken des Kongresses und eine Einstimmung auf den gemeinsamen Austausch:
Prof. Dr. Michael Otto
Mosaik der Zukunft – Werte bewahren, Wandel mutig gestalten.Es ist mir eine große Freude, die Schirmherrschaft für den 28. Kongress für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke zu übernehmen. Dieser Kongress hat sich zu einer herausragenden Plattform für den lebendigen Austausch von Wissenschaft und Praxis entwickelt. Von Menschen aus verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen in Bezug auf das Familienunternehmertum in unserem Land. Und: Von Unternehmergenerationen untereinander als auch miteinander.
„Mosaik – vertraute Muster neu gestalten“. Das ist das Leitmotiv des diesjährigen Kongresses. Vertraute Muster neu zu gestalten, das ist in der Tat eine der größten Herausforderungen, der sich Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte immer wieder stellen müssen. Die zahlreichen Transformationsprozesse der letzten dreißig Jahre bestätigen dies eindrücklich. Ob technologischer Wandel, digitaler Wandel, demografischer Wandel, Kulturwandel oder die Veränderungen, die nunmehr die KI in unsere Unternehmen bringt. Unternehmen müssen lernende Organisationen sein, wenn sie erfolgreich im Wettbewerb bestehen wollen. Sie müssen mit der Zeit gehen und sich ständig neu justieren. Vertraute Muster müssen sich verändern, wenn sich Unternehmen am Markt behaupten wollen. Aber auch das Bewährte zu bewahren, gehört zu diesem Prozess dazu, denn es geht darum, das Mosaik weiter zu entwickeln, nicht, es zu zerstören. Agilität und Verantwortung, genau dies braucht es gerade in unserer jetzigen Zeit mehr denn je. Die Regeln des Welthandels ändern sich nahezu täglich, die sicherheitspolitische Architektur des Westens wird konstant herausgefordert, leider nicht nur von extern, sondern auch von innen, und nach wie vor stehen wir vor der Jahrhundertaufgabe Klimawandel, die nicht verschwindet, wenn wir weniger drüber sprechen. Parallel muss auch unser Land sich eigentlich neu erfinden, um Schlüsselfragen wie den Erhalt von Arbeitsplätzen, ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell und faire Sozialleistungen langfristig zu garantieren. Die Frage ist, wie man all diese Aufgaben als Unternehmer oder Unternehmerin bewältigt und damit einen Beitrag zu unserer Gesellschaft leistet: Aus meiner Erfahrung sind drei Elemente entscheidend, um das Muster des Mosaiks, einer ökosozialen Marktwirtschaft, weiterzuentwickeln und zu gestalten. Leidenschaft, Verantwortung und Mut.
Leidenschaft für das Produkt, für die Kunden und für das unternehmerische Gestalten. Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden, Gesellschaft und Umwelt. Und Mut – Mut, neue Technologien zu nutzen, sich auf unsichere Märkte einzulassen, Rückschläge zu akzeptieren, Fehler zu machen und daraus zu lernen und alte Zöpfe abzuschneiden, - nicht die dahinter liegenden Werte, denn diese prägen das Unternehmen und damit das Muster des Mosaiks.
Besonders die Familienunternehmen stehen seit jeher für Innovationskraft, - besonders in Nischenmärkten -, für Werteorientierung, Flexibilität und Leistungsstärke. Sie sind das vielbeschriebene Rückrad unserer Wirtschaft. Sie sorgen für unseren Wohlstand und für unsere gesellschaftliche Stabilität, insbesondere in Zeiten mit multiplen Krisen wie diesen. Das ist ein Wert, den man gar nicht hoch genug schätzen kann.
Auch für den Generationenwechsel, der in vielen deutschen Familienunternehmen jetzt und in naher Zukunft ansteht, ist das Mosaik ein wunderbares Bild. Der Übergang eines Unternehmens von einer zur nächsten Generation bringt eine Veränderung vertrauter Muster nahezu automatisch mit sich, auch wenn dieser Generationenwechsel meistens kein einmaliger Akt, sondern ein langfristiger Prozess ist. Er verändert das Muster des Mosaiks. Manche Steine bleiben an ihrem Ort. Sie verleihen dem Unternehmen Stabilität und erhalten seine Identität. Andere werden neu gesetzt, um dem eingangs beschriebenen Wandel der Zeit gerecht zu werden und den Erfolg des Unternehmens für die Zukunft zu sichern. Wichtig ist, das ursprüngliche Muster des Mosaiks nicht aus dem Blick zu verlieren, Bewährtes zu bewahren, Veränderungen mit Rücksicht auf die Kultur des Unternehmens zu gestalten und die Werte des Familienunternehmertums zu erhalten.
Um neue Steine im Mosaik zu setzen, braucht es Leidenschaft, Verantwortung und Mut. Es braucht Ideen, Umsetzungskraft, aber auch Fingerspitzengefühl.
Der 28. Kongress für Familienunternehmen bietet durch die Vielfalt der Perspektiven, die wissenschaftlichen Impulse und den gemeinsamen Austausch ein inspirierendes Umfeld. Ich wünsche Ihnen viele interessante Erkenntnisse, aus denen Sie Schwung, Kreativität und einen offenen Blick für die sinnvolle Veränderung vertrauter Muster gewinnen können.
Herzlich
Ihr Prof. Dr. Michael Otto

AKTEURE
Unsere Unterstützer
Förderer, Sponsoren, Partner und Gestalter
Hier präsentieren wir in Kürze alle Unterstützer:innen, die mit ihrem Engagement zum Erfolg des Kongresses beitragen. Vielen Dank an unsere Partner für die wertvolle Zusammenarbeit. Wenn auch Sie den Kongress unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Das Team
WIFU
Wittener Institut für
Familienunternehmen
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) zählt seit über 25 Jahren zu den führenden Forschungseinrichtungen für Familienunternehmen und Unternehmerfamilien im deutschsprachigen Raum. Mit einer konsequent transdisziplinären Ausrichtung, von Betriebswirtschaft über Psychologie und Soziologie bis hin zur Rechtswissenschaft, verbindet das WIFU wissenschaftliche Exzellenz mit hoher Praxisrelevanz.
Getragen von der WIFU-Stiftung und einem starken Netzwerk von über 80 Familienunternehmen entsteht ein einzigartiger Austausch auf Augenhöhe: Forschung, Lehre und Praxis fließen hier unmittelbar zusammen. Ziel ist es, Unternehmerfamilien zu stärken, Wissen zugänglich zu machen und neue Impulse für die Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen zu setzen.


Gastgeber
Universität Witten/Herdecke
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) zählt seit ihrer Gründung im Jahr 1983 zu den profiliertesten Reformuniversitäten im deutschsprachigen Raum. Als unabhängige Hochschule in privater Trägerschaft verbindet sie wissenschaftliche Exzellenz mit einem humanistisch geprägten Bildungsverständnis und einem klaren Bekenntnis zu gesellschaftlicher Verantwortung. Forschung und Lehre sind an der UW/H eng miteinander verknüpft und werden durch interdisziplinäre Ausrichtung und praxisorientierte Wissensvermittlung ergänzt.
Mit rund 3.000 Studierenden bietet die UW/H einen bewusst überschaubaren akademischen Rahmen, der durch persönliche Betreuung, offenen Austausch und eine lebendige Diskurskultur geprägt ist. Diese besondere Atmosphäre macht die Universität zu einem idealen Ort für den Kongress für Familienunternehmen, der seit nunmehr 28 Jahren auf dem Wittener Campus stattfindet und maßgeblich von ihrem einzigartigen Geist getragen wird.






